Der Weinkeller sollte der kühlste, dunkelste und ruhigste Ort im Haus sein. Für eine optimale Lagerung liegt die Temperatur zwischen 10 - 18 °C . Dabei ist die Höhe der Temperaturschwankung innerhalb der Bandbreite nicht so wichtig, wie ihre Trägheit, Der gemächliche Temperaturwandel im Jahresverlauf unter dem Witterungseinfluss von Sommer und Winter ist erwünscht, da er den biochemischen Entwicklungsprozess des Weines auf natürliche Weise fördert. Bei völlig gleichförmigem Klima mit konstanten 10°C und hoher Feuchtigkeit erfährt der Wein keine reifestimulierenden Impulse mehr und bleibt nahezu unverändert. Schädlich für den Wein sind Temperaturen über 21 °C und wiederholt rasche oder extreme Temperaturschwankungen. Hierdurch dehnt sich der Wein in der Flasche aus und zieht sich anschließend wieder zusammen. Dieser Pumpeffekt lässt den Wein rasant altern, er wird müde, seine organische Lebenskraft erschlafft. Hochwertige Weine, die während ihrer Lebenszeit häufig umgelagert wurden, haben eine geringere Chance, ihre optimale Qualität zu entwickeln. Hinweise bei Weinversteigerungen, dass die angebotene Rarität immer in einem kühlen Keller gelagert wurde, haben ihre Berechtigung.
Wein sollte möglichst lichtgeschützt lagern, insbesondere betreffend der UV - Strahlen, denn sie bewirken eine chemische Veränderung und damit eine Schädigung des Weines.
Frische Luft ist notwendig, um Geschmacks- und Duftstoffe im Wein zu bewahren. Muffiger Kellergeruch kann sich auf den Wein übertragen und Blume und Bukett negativ verändern. Wo Wein versiert gepflegt wird sollte also weder Obst und Gemüse noch sonstige stark riechenden Dinge wie z.Bsp. Farben deponiert werden.
Die für den Wein optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 60 - 85 %. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in feuchten Kellern das Reifen des Weines langsamer vor sich geht, der Wein an sich also keinen Schaden nimmt, die Etiketten allerdings schnell unansehnlich werden. Tipp! Diese können durch luftdichtes Einwickeln in Cellophan geschützt werden.
Wein muss liegend gelagert werden, damit der Korken nicht austrocknet und dicht bleibt. Stehend gelagert verliert der Korken bei trockener Luft schon nach 1 - 2 Monaten seine Elastizität. Durch den eindringenden Sauerstoff wird der Reifeprozess des Weines extrem beschleunigt.
Der Raum sollte möglichst nach Norden gerichtet und erschütterungsfrei von der Straße abgekehrt sein. Komplett in das Erdreich eingebaut ist die wohl beste Lösung.
Das gewünschte Weinklima lässt sich auch in vielen normalen Kellerräumen aus Beton mit baulichen Maßnahmen erreichen. Ist es zu warm, isoliert eine Dämmung gegen warme angrenzende Räume. Betonkeller sind in der Regel zu trocken. Das liegt am äusserst hohen Wasserdampf-Diffusionswiderstand bei Beton von bis zu Faktor 100 (vgl. Luft Faktor 1). Das heißt, Beton behindert die Durchleitung von Feuchtigkeit. Ist er feucht (Baufeuchte), trocknet er schlecht, ist er trocken, vermag er kaum Feuchtigkeit aufzunehmen. Im Gegenteil dazu hat Ziegel einen sehr niedrigen Wasserdampf-Diffusionswiderstand von Faktor 5. Ziegel unterstützt die Durchleitung von Feuchtigkeit, wodurch die Luftfeuchte auf nahezu konstantem Niveau gehalten wird. Bereits ein Ziegelboden ist hierfür dienlich, vielmehr noch die Vormauerung der Betonwände mit Ziegel oder Tuffstein (Wasserdampf-Diffusionswiderstand Faktor 15). Feuchtigkeit generell gelangt über die geregelte Frischluftzufuhr durch erdregistergeführte Rohre in den Weinkeller. Auch die Temperatur wird so beeinflusst. Teilweise lässt sich jedoch trotz aller Vorkehrungen eine Klimaanlage nicht immer umgehen, jedoch auf jeden Fall auf extreme Witterungslagen wie tropische Sommer beschränken.